27 Juni 2014

Verfolgt durch die Angst in den Spiegel zu blicken, renne ich voller Aufregung los, mitten im Haus in Richtung meines Zimmers. Ich springe auf mein Bett und schreie zwei Worte innerhalb weniger Sekunden, die ich damals als Kind lernte und mir die Angst vertrieben. Doch sie ist noch immer da, in mir. Ich beginne einen Text auf meinem Handy zu tippen und sehe mich nochmals in dem dunklen Raum um, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist, dass niemand hier ist, mich niemand beobachtet und versucht mich zu töten. Die vielen Bildwechsel des Fernsehers lassen verschiedene Lichter aufblinken. Mein Hund starrt mich irritiert an, ihre Ohren sind gespitzt und warten darauf ein 'alles ist gut' zu hören. Ein letztes Mal wandern meine aufgerissenen Augen in den Flur durch meine Tür aus Milchglas und sehen, dass die Badezimmertür offen steht. Die kleine, nicht sehr helle Nachtlampe auf dem Sekretär ist eingeschaltet, doch in dem Zwischenraum ohne Fenster ist es finster, stockfinster wie die Nacht ohne Mondschein.