Nach 25 Tagen in der Klinik bin ich nun das erste Wochenende über Zuhause. Die Therapie ist anstrengend und quälerisch, dabei beginnt die Arbeit erst ab Stufe zwei, für die ich vor das versammelte Team treten,-und meinen psychologischen Lebenslauf plus Werteblatt vorstellen muss. Ich habe bereits nach der dritten Woche einiges gelernt. Mir wurden viele Skills vorgestellt und die Achtsamkeit im täglichen Leben spielt seither eine wichtige Rolle. Rückschläge gibt es immer wieder. Ich wurde vor einer Woche für eine Nacht auf die geschlossene Station verlegt und bekomme mittlerweile das Antidepressivum Cipralex und eine mir sehr gute durchschlafhile Seroquel. Meine Mitpatienten sind furchtbar nett, sie haben mich seit dem ersten Tag an unglaublich gut aufgenommen. Auch die Beziehung zu meinen Eltern ist durch den großen Abstand noch intensiver geworden als zuvor. Es stehen viele Wochen voll harter Arbeit und Umdenken an, viele Wochen voll Wirklichkeit und Umsetzung. Doch noch immer bin ich mir unsicher über das, was mich erwartet. Weiß nicht, ob sich der Kampf für den neuen Weg lohnt. Habe keine Vorstellungen darüber, was mich nach dem Klinikaufenthalt erneut einholen wird. Der Zweifel begleitet mich und die Angst vor dem Ungewissen treibt mich zurück in das erlebte.